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Das Wildoner Fastentuch Fastentücher waren
früher während der Fastenzeit in vielen Kirchen zu finden. Die Ursprünge dieser
liturgischen Behänge liegen in den so genannten Passionsvela, welche vor Ostern
Gegenstände auf dem Altar wie Kreuze, Reliquienschreine und Bilder verhüllten.
Die Blütezeit im Alpenraum erstreckte sich vom 15. bis ins 17. Jahrhundert und
zeigte in vielen Einzelbildern die Passionsgeschichte aber auch Begebenheiten
aus dem Alten Testament. Das Fastentuch wurde am Aschermittwoch aufgehängt und
blieb während der 40-tägigen Fastenzeit bis zum Karfreitag dort hängen.
Vielerorts wurde das Fastentuch zwischen Altarraum und Kirchenschiff gespannt.
Die Gläubigen konnten nun das Geschehen am Altar nicht mehr visuell mitverfolgen
und waren zu einem „Fasten der Augen“ gezwungen. Das Fastentuch symbolisierte
damit, dass der sündige Mensch unwürdig ist, Gott zu schauen. Mit dem II.
Vatikanischen Konzil wurde der Brauch durch die Aktion „Misereor“ 1976 neu
belebt. In Österreich entstanden in den letzten Jahrzehnten Fastentücher durch
Künstler der Gegenwart oder in Schülerprojekten.
Das Wildoner
Fastentuch wurde, nach dem Entwurf mit einer Farbkonzeption von Maria Nagy,
innerhalb weniger Wochen fertig gestellt. Es entstanden 67 Einzelbilder, die von
der Pfarrbevölkerung in verschiedenen Techniken wie Acrylmalerei, Ölkreide,
Woll- und Seidenpapierklebetechniken individuell gestaltet wurden. Dabei war
nicht ausschlaggebend, dass man ein kleines Kunstwerk ablieferte, sondern es
sollte „Teil eines Ganzen“ werden. Ein herzliches Dankeschön an die
Ministranten, Jungschar, Landjugend, Taufsinggruppe und an alle Erwachsenen, die
an diesem Projekt mitgearbeitet haben.
Das Fastentuch können
Sie bis Ostern in der Kirche besichtigen. Einzelbilder werden auf der Homepage
vorgestellt und danach hier gesammelt.
Einzelbilder des Fastentuchs:
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